Vorbereitung

Unser neustes Abenteuer ist die Panamerica-Route von Nord nach Süd;  also von Alaska nach Feuerland mit unserem Expeditionsmobil. Der Planungsaufwand bei einer Langzeitreise mit eigenem Fahrzeug ist nicht zu unterschätzen. Insbesondere bei einer Abmeldung in der Schweiz. Weshalb erfahrt ihr hier zusammengefasst (Stand 2020).

Finanzen/ Kreditkarten

Kennen wir es nicht alle? Mit den klassischen Kreditkarten im Ausland kann es schnell teuer werden. Fixe Jahresgebühren, Kosten für Bargeldbezüge und horrende Aufschläge bei Bezahlungen in ausländischen Währungen? Für Reisende sind Schweizer Kreditkarten eine teure Lösung. Insbesondere in Ländern, wo nur kleine Bargeldbeträge bezogen werden können, kann es schmerzhaft werden. Allerdings gibt es Optionen, welche hervorragend geeignet sind. Hierzu müsst ihr euch aber zuerst Gedanken machen zu euren eigenen Bedürfnissen zur Bargeldversorgung. Die für uns wichtigen Punkte sind:

  • Keine Jahresgebühr
  • Kostenloser Bargeldbezug
  • Keine Auslandeinsatzgebühr (Bezahlung zum Interbanken-Kurs ohne Zuschlag)
  • Verschiedene Währungskonten und einfacher Umtausch

Wir haben für euch die unterschiedlichen Modelle zusammengefasst.

Unser Fazit:  Nachdem wir uns gründlich damit auseinandersetzten, entschieden wir uns für uns für die Kombination
DKB und Revolut.

  • Mit Revolut bezahlen wir im Ausland direkt, aufgrund 0% Auslandeinsatzgebühr ist dies analog der DKB sehr interessant.
  • Mit Revolut haben wir verschiedene Währungskonten. Bei interessanten Kurs-Konstellationen haben wir innert Sekunden Geld gewechselt, was sich enorm lohnen kann.
  • Mit der DKB können wir weltweit kostenlos Bargeld beziehen.
  • Unser Bankkonten sind bei einer Schweizer Bank respektive PostFinance. Von dort aus laden wir monatlich 700€ auf unser Reisekonto bei DKB um den Status Aktivkunde zu behalten.
  • Die Santander war leider für uns als Schweizer Bürger nicht möglich.
  • Direkt bei DKB Konto eröffnen

Visa

USA

Um ein Visum für 6 Monate zu erhalten, müssen wir den Antrag zum B1/B2 Visum ausfüllen. Das US Visa on Arrival beträgt 90 Tage, was zu kurz ist für uns. Beim Durchstöbern des Internets kriegen wir fast Angst; wollen die Beamten der US Embassy wirklich so viel wissen von unserem Leben und sicher gehen,  dass wir die USA irgendwann auch wieder verlassen? Na ja; wir bereiten uns entsprechend vor und versuchen so weit wie möglich, uns Argumente zusammenzulegen um unsere Schweizer Wurzeln darzulegen. Sogenannte „Binding Ties“ möchte die Embassy von uns sehen, unter anderem: fester Arbeitgeber, fixes Einkommen, Grundstück-Eigentum usw.

Schritt ein besteht darin, den US Visum-Antrag (B1/B2) online auszufüllen. Rund zwei Stunden sollten dafür reserviert werden, der Fragebogen ist ziemlich umfangreich. Im zweiten Schritt müssen die Visa-Gebühren von je US 160.00 beglichen werden. Danach muss ein Termin gewählt werden für das persönliche Interview

Nachdem wir einige Zeit investierten, hatten wir unseren Termin; und dies sehr kurzfristig, trotz Ankündigungen von Rückstanden wegen Corona. Wir bereiten uns also vor mit den unterschiedlichsten Unterlagen, Auszügen und Zusammenfassungen über unser Einkommen. Gespannt machen wir uns auf den Weg nach Bern zur US-Botschaft.

Nach umfangreichen Sicherheitskontrollen ist das Interview sehr kurz gehalten. Nichts von all den Fragen zu unseren „Binding Ties“ in der Schweiz. Auch wenn wir darauf vorbereitet gewesen wären, sind wir froh. Das Visum ist genehmigt. Einziger grosser Wermutstropfen; Da die Einreise in die USA aufgrund des Corona-Virus immer noch verboten ist, wird das Visum noch nicht ausgestellt, wir nehmen unsere Pässe wieder mit nach Hause. Sobald die Grenze offen ist, können wir diese einsenden und unser Visum eintragen lassen.

Gesundheit

Gesundheit ist ein wichtiges Thema. Dazu gehören auch Impfungen. Welcher Impfstoff für die jeweiligen Destinationen empfohlen ist, lässt sich grundsätzlich durch Eigenrecherche im Internet zusammengetragen. Genau das haben wir getan und unseren Impfausweis anschliessend mit den gewonnen Erkenntnissen gegenübergestellt, nachdem wir uns einen Überblick auf folgender Seite gönnten. 

www.safetravel.ch.

Schlussendlich lohnt es sich trotzdem, im Rahmen einer reisemedizinischer Beratung die Ergebnisse mit einem Spezialisten abzugleichen. Mit der Impf- und Reisemedizin des Inselspitals Bern haben wir bereits zwei mal sehr gute Erfahrungen gemacht. Kostenpflichtige Hotlines bieten ebenfalls Reisemedizinische Beratung an. Wir entschieden uns bewusst für das Inselspital, da wir im Anschluss an das Gespräch gleich die nötigen Impfungen vornehmen wollten. Nach rund zwei Stunden war alles erledigt und ein weiteres Kapitel zum Thema Vorbereitung abgehackt. Für unser Abenteuer Panamericana waren folgende Themen relevant:

Durchfallerkrankung

Durchfall ist eine der häufigsten Krankheiten, die bei Reisenden auftreten können. Vorbeugung ist die beste Massnahme diese zu verhindern. Daher: Cook it, boil it, peel it or leave it. Sollte dennoch Durchfall auftreten, empfiehlt es sich, genügend zu trinken, salzige Speisen oder eine Bouillon zu sich zu nehmen.

Tollwut

Bisswunden durch Hunde, Katzen und Nagetiere können leider nicht ausgeschlossen werden. Für Mittel- und Südamerika, welches als mittleres Risikogebiet gilt, ist eine Impfung demnach empfohlen.

Dengue

Das Denguefieber ist die weltweit häufigste durch Insekten übertragene Infektionskrankheit. Leider gibt es keine spezifische Therapie. Neben Dengue gibt es noch weitere Krankheiten durch Insektenstiche – zum Beispiel Chikungunya Fieber und ZIKA – für welche ebenfalls keine Behandlung existiert.  Ein vorbeugender Schutz gegen Mückenstiche ist demnach umso wichtiger: Lange Kleidung, hochwirksamer Mückenschutz (DEET-Anteil zwischen 30-35%) und stehendes Wasser vermeiden resp. regelmässig durch Frisches ersetzen.

Typhus

Eine schwere, bakterielle Infektion, welche durch verseuchtes Trinkwasser und Nahrungsmittel übertragen wird. Als Therapie gibt es eine Schluckimpfung. Da diese jedoch nur rund 1.5Jahre wirksam ist, werden wir diese erst einnehmen, wenn wir ins Risikogebiet Südamerika einreisen.

Gelbfieber

Eine schwere Virusinfektion, die durch eine Stechmückenart übertragen wird. Gelbfieber ist eine der Krankheiten durch Mückenstiche, welche geimpft werden kann. Eine Impfung ist dringend empfohlen; zudem wird von den meisten Risikoländern bei Einreise ein Nachweis verlangt. Dementsprechend unterzogen wir uns der Gelbfieber-Impfung.

Malaria

In Süd- und Mittelamerika sollte eine Malariaprophylaxe eingenommen werden. Zwei Medikamente sind auf dem Markt erhältlich; Malarone oder Mephaquin. Diese unterscheiden sich in Punkto Nebenwirkungen, Einnahmehäufigkeit und auch Preise. Malarone kann zudem als Notfalltherapie verwendet werden.

Tetanus / Diphtherie / Pertussis

Die bakteriellen Infektionen, welche über Erreger durch Wunden in den Körper eintreten, können sehr schwerwiegende Folgen haben. Da diese Impfung alle 10 Jahre aufgefrischt werden muss, haben wir uns für unsere Reise nachimpfen lassen.

Weitere wichtige Gesundheitsthemen sind: Vorsicht beim schwimmen in stehenden oder langsam fliessenden Süsswassergewässern, was in gewissen Gebieten zu einer Wurmerkrankung führen (Bilharziose) kann. Eine Herausforderung in Südamerika ist die Höhenkrankheit – eine gute Vorbereitung und Akklimatisierung ist das A und O um diese zu vermeiden. Last but not least sollte man sich unbedingt dem Risiko von Verkehrsunfällen bewusst sein, insbesondere in Asien, Südamerika und Afrika wo die Unfallquote extrem hoch ist. Vorsichtig sollte vor allem geboten sein bei der Verwendung von öffentlichen Verkehrsmitteln mit übermüdeten Chauffeuren.

Abmelden

Abmelden vom Schweizer Wohnsitz oder nicht? Diese Frage stellt sich bei jeder Langzeitreise und hat entsprechende Vor- und Nachteile. Es gilt einiges zu beachten.

Dauer der Reise

Grundsätzlich ist eine Abmeldung Pflicht, sofern der Auslandaufenthalt länger als ein Jahr dauert. Dies kann von Gemeinde zu Gemeinde auch variieren. Am besten frühzeitig Kontakt aufnehmen, damit diese dich über die gültigen Vorschriften informieren können. Eine Abmeldung zieht vieles nach sich, der administrative Aufwand ist nicht zu unterschätzen. Wäge daher die Vor- und Nachteile gut ab und entscheide dich dann für eine Ab- oder Anmeldung, sofern es für deine Reise nicht generell Pflicht ist.

Abmeldeprozess

Hast du erst einmal alle Informationen, ist die Abmeldung eine kurze Angelegenheit. Gehe persönlich bei deiner Wohngemeinde vorbei. Dort musst du ein entsprechendes Formular abgeben „Wegzug ins Ausland“. Dort werden Vertreteradresse und bevollmächtigte Personen während der Abwesenheit angegeben. Anhand diesem Formular informiert die Gemeinde die Steuerbehörde, welche dann die Steuererklärung auslöst. Du erhältst eine Abmeldebescheinigung, mit welcher Versicherungen ausserterminlich gekündigt werden können. Ausserdem bekommst du den Heimatschein zurück, damit dieser bei einer erneuten Anmeldung später wieder abgegeben werden kann. 

Auswirkungen

Davon gibt es einige. Die wichtigsten sind hier zusammengefasst:

Krankenkasse

Bist du anmgemeldet, bleibst du obligatorisch krankenversichert. Schweizer Krankenkassen sind im Vergleich zu internationalen Angeboten um einiges teurer. Hinzu kommt, dass die Deckung für dein Reiseland mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht genügt. Daher musst du Zusatzversicherungen abschliessen. Internationale Versicherungen haben für Langzeitreisende deutlich bessere Angebote. Die Details findest du in der Rubrik Vorbereitungen – Versicherungen.

Armee

Für die Zeit im Ausland wird die Dienstpflicht ausgesetzt. Während dieser Zeit wird demnach kein Aufgebot zum Militär-/Zivildienst oder Zivilschutz ausgestellt.

Pensionskasse

Bist du nicht erwerbstätig, entsteht automatisch eine Beitragslücke. Bei Wiederaufnahme der Arbeitstätigkeit wird die Pensionskasse wieder weitergeführt. Kündigst du deine Arbeitsstelle, wird dir ein Formular zugestellt zum überweisen der Pensionskassen-Gelder. Da diese nicht an einen neuen Arbeitgeber überwiesen werden können, muss es auf einem Freizügigkeitskonto geparkt werden. Dies kann bei Versicherungen und Banken eingerichtet werden. Bei den Gebühren und Leistungen gibt es nicht allzu grosse Unterschiede. Meldest du kein Freizügigkeitskonto, bleibt das Geld entweder beim bisherigen Arbeitgeber oder kommt in die Auffangeinrichtung BVG.

AHV

Bei einer Abmeldung ist man nicht mehr verpflichtet, AHV-Beiträge zu bezahlen. Demnach entstehen Beitragslücken, wenn ein ganzes Jahr keine Beiträge geleistet werden. Diese Lücken können jedoch geschlossen werden, indem der Minimum-Beitrag pro Jahr einbezahlt wird. Dies kann auch im Nachgang an den Auslandaufenthalt erfolgen unter Einhaltung einer Frist von 5 Jahren. Melde dich also bei der AHV-Zweigstelle deines Wohnkantons und melde dich als „Nichterwerbstätig“ an. Die Höhe des Beitrages wird nach Vermögen und Einkommen berechnet, der Mindestbeitrag beträgt jedoch aktuell Fr. 496.00 pro Jahr. Die AHV Zweigstelle verlangt in der Regel Beweise für deine Weltreise, um sicher zu gehen, dass du auch wirklich nicht erwerbstätig sein wirst.

Verträge

Mit der Abmeldebescheinigung der Gemeinde können alle bestehenden Verträge ausserterminlich gekündigt werden. Denke also daran folgende Verträge zu künden: Obligatorische Krankenasse und Zusatzversicherung, Fahrzeugversicherung, Hausratversicherung, Rechtsschutz, Mobile-Abo, Kreditkarte, BILAG/Fernseher/Internet usw. Vergesst auch nicht, bei Banken eine Vollmacht zu hinterlegen.

Steuern

Mit der Abmeldung bist du von der Steuerpflicht befreit. Das bedeutet Kosteneinsparung. Das bedeutet aber auch, es muss während dem Auslandaufenthalt keine Steuererklärung ausgefüllt werden. Zwei Vorteile welche in unserem Fall klar für die Abmeldung gesprochen haben. Damit die Gemeinde die Abmeldebescheinigung erstellt, müssen die offenen Schulden beglichen sein. Die Steuererklärung für das laufende Jahr wird nach der offiziellen Abmeldung in die Wege geleitet. Finanziell ist es sehr wichtig, auf welchen Zeitpunkt du dich abmeldest. Das beste Moment ist per Ende Dezember. Bei einer unterjährigen Abmeldung wird ein satzbestimmtes Einkommen berechnet, indem dein Einkommen auf zwölf Monate hochgerechnet wird. Deine abschliessende Steuerrechnung wird dadurch um einiges höher ausfallen. Willst du dennoch Mitte Jahr abreisen, solltest du die Gesamtkosten berechnen. Es kann Sinn machen, sich dennoch erst per Ende Jahr abzumelden. Hier nimmst du in Kauf, dass die Krankenkasse-Prämien zwar noch anfallen, dies aber möglicherweise immer noch günstiger ist als die höhere Steuerschuld bei einer unterjährigen Abmeldung. Um das Optimum herauszuholen, haben wir uns entschieden, uns per Ende Jahr abzumelden.

Fazit

Für uns war die Entscheidung klar; wir melden uns ab. Erstens planen wir deutlich länger als ein Jahr unterwegs zu sein, was uns so oder so zur Abmeldung verpflichtet. Dennoch, die Vorteile überwiegen klar gegenüber den Nachteilen. Der Hauptnachteil ist sicherlich der grosse administrative Aufwand. Im Gegenzug stehen die deutlich günstigeren Kosten und weniger Verpflichtungen. Wichtig ist früh mit den Vorbereitungen anzufangen,  um keine Überraschungen zu erleben.

krankenversicherung

Ein sehr wichtiges Thema ist die Auslandkrankenversicherung. Spass macht es nur beschränkt, denn es bedeutet, sich stundenlang durch Versicherungsbedingungen zu lesen. Gerade dort kann aber der kleingedruckte Hacken liegen – also lieber die Zeit nehmen um die verschiedenen Angebote zu vergleichen.

Die grundlegende Frage ist: Abmelden aus der Schweiz oder nicht? Wenn diese Entscheidung getroffen ist, dann erst macht es Sinn, nach der geeigneten Versicherung Ausschau zu halten.

Variante 1: Angemeldet bleiben

Mit einem fixen Wohnsitz in der Schweiz ist jeder Bürger verpflichtet, die obligatorische Krankenversicherung zu bezahlen. Grundsätzlich deckt diese im Ausland „Notfälle“. Was die Versicherung dann im Ernstfall als Notfall ansieht, wird sich wohl erst zu diesem Zeitpunkt zeigen. Bezahlt wird jeweils maximal das Doppelte der Kosten, welche für die Behandlung in der Schweiz anfallen würden. Eine detaillierte Abklärung und der Abschluss einer Zusatzversicherung kann also durchaus sinnvoll sein. Insbesondere wenn die Reise in teurere Länder wie die USA, Kanada, Japan oder Australien geplant ist. Zudem ist der Rücktransport in die Schweiz in der Grundversicherung nur in seltensten Fällen gedeckt. Durch den festen Wohnsitz in der Schweiz gibt es einige Optionen. Zum Beispiel die STA Travel Insurance (bis 4 Monate), die Hanse Merkur Schweiz, Global Alliance Assistance oder eine Zusatzversicherung durch die obligatorischer Krankenkasse.

Variante 2: Abmelden

Da wir uns aus der Schweiz abgemeldet haben, sind unsere Optionen stark eingeschränkt. Als Schweizer Staatsbürger ohne festen Wohnsitz ist es sehr schwierig, eine geeignete Versicherung zu finden. Schlussendlich konnten wir zwischen zwei valablen Angeboten unterscheiden, alle anderen Anfragen waren erfolglos. Um euch einen Überblick zu geben, hier eine Zusammenfassung über die von uns evaluierten Optionen.

 

 

 

 

 

Hanse Merkur Schweiz 

  • Keine Versicherung ohne festen Wohnsitz in der Schweiz

STA Travel

  • Keine Versicherung ohne festen Wohnsitz in der Schweiz
  • Maximale Reisedauer 4 Monate

Pro Trip

  • Keine Versicherung für Schweizer Staatsbürger
  • Nur Deutsche und Österreichische Staatsbürger
  • Maximale Reisedauer 5 Jahre

ADAC

  • Keine Versicherung für Schweizer Staatsbürger
  • Nur Deutsche Staatsbürger
  • Maximale Reisedauer 2 Jahre

Travel Secure

  • Keine Versicherung für Schweizer Staatsbürger
  • Nur für Deutsche Staatsbürger
  • Maximale Reisedauer 1 Jahr 

World Nomads

  • Für Schweizer erhältlich
  • Maximale Reisedauer: 1 Jahr (kann laufend verlängert werden)
  • Abschluss mit USA/Kanada: Kosten pro Monat ab (Basic; $ 124, Explorer; $ 130)
  • Abschluss ohne USA/Kanada: Kosten pro Monat ab (Basic; $ 97, Premium; $ 103)
  • Selbstbehalt $ 100.00
  • Sprache: Englisch
  • Explorer-Tarif; Inkl. Extremsportarten
  • Versicherungsschutz Schweiz: Nur ohne USA/CAN Tarif
  • Sehr verbreitet bei Langzeitreisenden
  • Tarife inkl. Reisegepäck und Reiserücktrittversicherung

Young Travellers:

Tarif Young Travellers

  • Für Schweizer erhältlich
  • Maximale Reisedauer: 2 Jahre (kann verlängert werden bei kurzem Heimataufenthalt)
  • Abschluss mit weniger als 50% USA/Kanada, Reisezeit 2 Jahre: Kosten pro Monat zwischen € 42 bis € 62 (je nach Alter)
  • Abschluss mit mehr als 50% USA/Kanada, Reisezeit 2 Jahre: Kosten pro Monat zwischen € 50 bis € 105 (je nach Alter)
  • Selbstbehalt: € 0
  • Unbegrenzte Versicherungssumme
  • Sprache: Deutsch
  • Vermittler: Uwe Dittner
  • Schwangerschaft, Arbeiten und sämtliche Sportarten versichert
  • Versicherungsschutz Heimatland EU: 8 Wochen (kein Schutz in der CH)
  • Weitere Module wie Reisegepäck, Unfall und Haftpflichtversicherung wählbar

Young Travellers:

Tarif STAY Travel

  • Für Schweizer erhältlich
  • Maximales Alter: 55 Jahre
  • Maximale Reisedauer: 5 Jahre
  • Abschluss ohne USA/Kanada: Kosten pro Monat ab (Basic; 49€, Premium; 71€)
  • Abschluss mit USA/Kanada: Kosten pro Monat ab (Basic; 64€, Premium; 83€)
  • Selbstbehalt € 100.00 (Basic) oder € 0.00 (Premium)
  • Unter 22 Jahren sind die Prämien günstiger.
  • Versicherungsschutz im Heimatland: 6 Wochen
  • Versicherer ist die Hanse-Merkur Gruppe
  • Vermittler Uwe Dittner

Unsere Entscheidung

In Frage kam für uns das Angebot von World Nomads sowie die Versicherungslösungen der Young Travellers. Aufgrund der kompetenten und raschen Beratung durch Uwe Dittner haben wir uns für Young Travellers entschieden. Diese basiert auf der Versicherungslösung der Hanse Merkur Gruppe. Ebenfalls überzeugt hat uns das sehr gute Preis/Leistungsverhältnis sowie eine hohe und umfangreiche Deckung im Schadenfall. Kombiniert haben wir dies mit dem „STAY Travel Komfortschutzpaket“. Dieses beinhaltet eine Reiseunfall-, Reisehaftpflicht- und Reisegepäckversicherung in der Höhe von € 2’000.00 Gepäckwert. Als Schweizer ist die Versicherung über reiseversicherungbuchen.de abschliessbar. Für Deutsche Staatsbürger auch direkt über die Hanse-Merkur Gruppe

Als leidenschaftliche Mountainbiker und auch sonst allzeit bereit für ein Abenteuer ist es uns wichtig, eine Absicherung gegen Invalidität zu haben. Daher haben wir uns für eine Mitgliedschaft bei der Schweizer Paraplegiker Stiftung entschieden. Unabhängig von weiteren Versicherungsleistungen, Behandlungsort oder Wohnort zahlt die Stiftung im Ernstfall Fr. 250’000.

Mit der Rega-Mitgliedschaft erhalten wir zudem Unterstützung in medizinischen Notfällen – bis hin zum Rücktransport in die Schweiz.



fahrzeugversicherung

Mit dem Schweizer Wohnmobil auf Weltreise; die Planung dahiner hat es in sich. Es gibt verschiedene Varianten, jede mit seinen Vor- und Nachteilen. Eine 100% zufriedenstellende Lösung gibt es leider nicht. Dies obwohl sich die Strassenverkehrsämter der Problematik durchaus bewusst sind. 

Mit dem Originalschild reisen

Dazu muss das Fahrzeug beim zuständigen Strassenverkehrsamt registriert bleiben. Dies hat folgende Konsequenzen:

  • Strassenverkehrssteuer ist zu zahlen
  • Haftpflichtversicherung bleibt fällig
  • Fahrzeugprüfungen sind nach Vorgabe des Strassenverkehrsamtes durchzuführen
  • Allenfalls kann bei Reisen ausserhalb Europas mit der Versicherung eine Sistierung der Prämie diskutiert werden gegen Vorweisen der Verschiffungspapiere. Im Gegenzug muss eine internationale Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden.

Fahrzeug abmelden

Diese Variante bedeutet, Nummernschild und Fahrzeug-Ausweis müssen beim zuständigen Strassenverkehrsamt abgegeben werden. Es gibt Reisende, welche sich Kopien von einem Nummernschild anfertigen lassen (zum Beispiel bei Turi Funk). Ob eine internationale Fahrzeugversicherung im Falle eines Vorfalles eine Deckung übernimmt, ist fraglich, da juristisch ein Fahrzeug irgendwo immatrikuliert sein muss.

Nummernschild deponieren

Mit der Deponierung der Schilder bleibt das Fahrzeug angemeldet, das heisst, ihr bleibt im Besitze des Fahrzeugausweises. Das Nummernschild kann zum Beispiel im Kanton Bern für ein Jahr hinterlegt und für weitere 12 Monate verlängert werden. Zu diesem Zeitpunkt verfällt das Nummernschild, wird es nicht wieder eingelöst. Während der „sistierten“ Zeit ist auch die technische Prüfung nicht fällig. Zudem ist die Strassenverkehrssteuer sowie die obligatorische Haftpflichtversicherung ab dem Zeitpunkt der Sistierung hinfällig. Auch bei dieser Variante wird mit einer Nummernschild-Kopie (Turi Funk) gereist. Das Originalschild muss beim Verlassen des Hafens in Europa zwingend noch angebracht sein.

Rückkehr in die Schweiz

  • Unabhängig, ob die Einreise per Land- oder Schiffweg erfolgt: Ab dem Zeitpunkt, wo europäischer Boden (im Gültigkeitsbereich der grünen Versicherungskarte) betreten wird, muss das Originalschild angebracht sein.
  • Das bedeutet, das Fahrzeug muss zuerst offiziell wieder eingelöst werden beim Strassenverkehrsamt. Nur mit dem Originalschild darf Europa durchquert werden.
  • Eine Abholung der Schilder im zuständigen Strassenverkehrsamt resp. Zusenden lassen an eine Adresse nähe des Hafens ist also unumgänglich.
  • Zudem wird in diesem Falle die nächste technische Prüfung relativ kurzfristig angesetzt.

Unser Camper, welcher als schweres Wohnmobil gilt, muss alle 2 Jahre vorgeführt werden. Wird das Aufgebot ignoriert, hat das unschöne Folgen. Leider sind Langzeitreisende demnach zeitlich beschränkt, sofern mit den Originalnummernschilder gereist wird, was grundsätzlich die sicherste Möglichkeit ist, auch wenn Sie etwas teurer ausfällt. Auf jeden Fall empfiehlt sich, vor Abreise das Fahrzeug nochmals freiwillig vorzuführen.

Linda, Sandro & Whaly

Ist die Entscheidung gefallen, mit welcher Variante ihr euren Road-Trip starten wollt, stellt sich die Frage nach den Versicherungen. Obligatorisch ist eine Haftpflichtversicherung für das jeweilige Land. Für die Route der Panamericana eine herausforderne Aufgabe. Nice to have ist eine Kasko-Versicherung. Weshalb, erläutern wir euch weiter unten.

Kasko-Versicherung

Mit Abmeldung in der Schweiz und Verschiffung auf einen anderen Kontinent lehnen die meisten Schweizer Versicherungen eine Kasko-Deckung ab. Da unser Fahrzeug einen hohen emotionalen Wert für uns hat, möchten wir es jedoch gerne versichern. Auch im Wissen, dass zum Beispiel in Südamerika viele Einheimische keine Haftpflichtversicherung haben. Also selbst ohne eigenes Verschulden – die Rechnung kann teuer werden.  Als Ausländer ist man häufig am kürzeren Hebel.  Zudem kann bei so vielen Kilometer schnell etwas passieren, weshalb wir dieses Risiko abdecken wollten. Durch Erfahrungsberichte von anderen Schweizer Reisenden sind wir fündig geworden. Wir entschieden uns für eine Vollkasko-Versicherung.

Haftpflichtversicherung

Versicherer für Fahrzeuge gibt es unzählige und doch keine. Definitiv eines der anspruchsvolleren Themen der Vorbereitung eines Panamericana-Abenteuers. Grundsätzlich gilt; eine Haftpflichtversicherung ist obligatorisch. Zollbeamte müssten dies beim Grenzübertritt resp. bei der Einfuhr des Fahrzeuges via Seeweg kontrollieren. Reisende berichten allerdings, dass selten bis gar nie nach einer Versicherung gefragt wird. Das Frachtunternehmen „Seabridge“ gibt ebenfalls an, dass bis dato die Papiere beim Verlassen des Hafens nicht kontrolliert werden. Dennoch; eine Fahrzeug-Haftpflichtversicherung sollte im Interesse jedes Reisenden liegen. Im Falle eines Unfalles kann dies ansonsten unschöne Folgen haben.

Für die Kasko-Versicherung sind wir  auf eine Schweizer Versicherungslösung gestossen, welche ein Angebot für die USA & Kanada hat: die Mobiliar Versicherung. Patrik Betschart von der Filiale Luzern hat uns kompetent beraten und ein Angebot für eine Vollkasko Versicherung gemacht.

Haftpflichtversicherung Panamericana

Vor der Einreise zwingend
  • Kanada/USA
  • Mexiko
  • Kolumbien
  • Peru
  • MercoSur (Bolivien, Chile, Argentinien, Paraguay, Brasilien und Uruguay (online abschließbar).
An der Grenze
  • Mittelamerika
  • Ecuador (wird vom Staat übernommen)

 

 

In Mittelamerika – und teilweise Südamerika- können Versicherungen also oft an der Grenze oder in Grenznähe bei diversen Versicherungsbüros für das jeweilige Land abgeschlossen werden. In Südamerika gibt es Angebote, welche mehrere Länder abdecken, meist ist der Abschluss online möglich. Auf der Webseite von Panamericana Info findet ihr viele nützlichen Informationen zum Thema Fahrzeugversicherung sowie die Links zu den diversen Broker in Mittel- und Südamerika.

Mit einer frühzeitigen Information vor dem jeweiligen Grenzübertritt sollten für Süd- und Mittelamerika keine grösseren Herausforderungen entstehen. Unter unserer Rubrik „Unterwegs“ werden wir euch auf dem Laufenden halten mit Erfahrungen vor Ort.

Komplizierter ist das Thema in den USA/Kanada. Nach Anfragen bei unzähligen Anbietern bekamen wir von den meisten eine negative oder gar keine Rückmeldung. Diese vier Anbieter konnten uns ein Angebot unterbreiten, zu sehr unterschiedlichen Bedingungen und Konditionen.

Seabridge

Kontakt: www.seabridge-tours.de, seabridge@t-online.de

Angebot:

    Seabridge hat auf Ihrer Webseite eine detaillierte Aufstellung mit den unterschiedlichen Versicherungsmöglichkeiten. Kosten sind abhängig vom Fahrzeugwert. 

    https://www.seabridge-tours.de/wohnmobilverschiffung/versicherung

    MCTI

    Kontakt: laura.fitzgerald@mcti.ca
    Angebot:

    • Haftpflicht-Versicherung für 90 Tage. Keine Kasko-Versicherung
    • Deckungssumme mit $2 Millionen hoch, die Prämie für 90 Tage allerdings sehr hoch.

    Progressive

    Kontakt: Progressive Website
    Angebot:

    • Haftpflicht-Versicherung für  360 Tage. 
    • Keine Kasko-Versicherung für nicht amerikanische sowie umgebaute Fahrzeuge
    • Adresse in den USA zwingend
    • Deckungssumme bis  $0.5 Millionen 
    • Diverse Zusatzversicherungen möglich (nicht versicherte oder unterversicherte Unfallbeteiligte)
    • Einfach und bequem online abschliessbar
    • Zum Zeitpunkt unseres Abschlusses (2022) das weitaus beste Angebot.
    • Inklusive Kanada
    • Wird zurückerstattet bei frühzeitigem Reiseabbruch

    Thum Insurance

    Kontakt: sue@thuminsurance.com

    Angebot:

    • Option für Haftpflicht und Kasko-Versicherung für USA (ohne Kanada).
      6 oder 12 Monate Laufzeit
    • Die Deckungssummen sind mit $ 500’000 okay. Die Versicherungs-Prämien allerdings sehr hoch. Sue gibt sehr schnell Antworten und stellt euch ein Angebot aus.
    • Neben den hohen Kosten ist ein weiterer Nachteil, dass die Versicherung nicht unterbrochen werden kann. Die Strecke Alaska – Kanada – USA ist demnach gar nicht machbar, was sehr unglücklich ist.
    • Begründung Absage Kanada: Seit 01.07.2019 wird keine Versicherung für 4×4 Fahrzeuge für Kanada angeboten. Ein Standard Wohnmobil ausgerüstet mit Bad, Küche und Bett erhält unter Umständen ein Angebot für USA & Kanada.

    Segurogringo

    Kontakt: fernando@segurogringo.com, www.segurogringo.com

    Angebot:

    • Haftpflichtverssicherung für 30, 90 oder 180 Tage (mit Verlängerung möglich).
    • Tiefe Deckungssummen ($ 60’000).
      Im Gegenzug angemessene Prämien und unkomplizierter Online-Abschluss

    Von TourInsure, Fernet Insurance, Blue Sky Insurance, RV America & Assurantiekantor erhielten wir die Rückmeldung, dass Sie keine Versicherung anbieten können in den USA. Von Lions Group & WinstonInsurance erhielten wir gar keine Antwort auf unsere Anfragen.

    Fazit: Für uns kam nur Progressive in Frage, welche wir nun auch abgeschlossen haben. Preis/Leistung stimmt hier. Segurogringo ist deutlich teurer und hat sehr tiefe Versicherungssummen. Die restlichen sind in einer anderen Preisliga.