southern territory

Oodnadatta Treck

Nach der Durchquerung Australiens auf der Great Central Road war die Idee, noch eine Weile im Outback zu bleiben und im Simpson Desert einige Offraod-Tracks zu fahren. Allerdings mussten wir feststellen, dass es ziemlich geregnet hatte und die Tracks daher alle geschlossen waren. Schade. Stattdessen sind wir dem Stuart Highway entlang weiter bis zum Cadney Homestead und von dort ins südliche Outback. Eine Offroad-Strasse führt durch den «Painted Desert» – eine landschaftlich spektakuläre Landschaft. Es macht effektiv den Eindruck, als sei die Wüste hier angemalt mit den unterschiedlichsten Farben.

Weiter ging es nach Oodnadatta, ein winziges Dörfchen mit 200 Einwohner und einem pinken Raodhouse und Startpunkt des Oodnadatta Treck. Unser Weg führte bis Leigh Creek, wo wir die Gammon Ranges erreicht hatten. Mitten in den Dünen richteten wir unser Camp zum Übernachten ein. Mit einem Bier machten wir uns auf den Weg auf die höchste Düne und liessen bei einem herrlichen Sonnenuntergang einen weiteren wundervollen Tag in Australien zu Ende gehen.

Flinders Ranges, Gammon Ranges

Auf dem Weg in die Flinders Ranges stoppten wir zuerst in den Gammon Ranges etwas nördlicher. Diese sind relativ klein und eher unspektakulär, weshalb wir schnell weiter sind. Also los zu den Flinders Ranges, einer 400km langen Gebirgskette mit dem geologischen Highlight Wilpena Pound, eine Art Krater geformt aus Bergen. Die Flinders ist einer der Top Nationalpärke Australiens und bietet unzählige Wander- und Campingmöglichkeiten. Sofort waren wir begeistert von dem Park; Schon nur entlang dem «Scenic Drive» gibt es acht verschiedene Campingplätze und jede Menge Wanderwege.

 Auf einem der Campingplätze mit unschlagbarer Aussicht richteten wir uns ein. Leider fing es plötzlich heftig an zu regnen und stürmen. Die Prioritäten sahen schnell anders aus – ein gut geschütztes Lager ist nun wichtiger als die Aussicht – also zogen wir weiter. So heftigen Regen erlebten wir bisher noch nie in Australien, am nächsten Tag hagelte es sogar. Über Nacht ist das ausgetrocknete Flussbeet direkt neben unserem Auto zu einem 60cm hohen fliessenden Fluss angeschwollen. Wo wir am Vortag noch wanderten, wäre heute kein Durchkommen mehr gewesen.

Zwei Tage später machten wir uns auf den Rückweg zum Wilpena Pound – dem Zentrum des Parks – als uns ein Ranger stoppte. Er teilte uns mit, dass der Park wegen der überschwemmten Strassen geschlossen ist. Jetzt war auch klar, weshalb der Park so leer war. Mit einem 4×4 war es aber kein Problem, die Strasse zurückzufahren. Die Ranger wollten mit der Schliessung dafür sorgen, dass die Wege nicht kaputt gehen – bei Gravel Roads braucht dies wenig, wenn Sie viel befahren werden. Die meisten Wanderwege starteten vom Wilpena Pound Campingplatz aus, weshalb wir dort noch zwei Tage verbrachten. Ein beliebter Campingplatz – auch bei Kängurus. 

Gespannt nahmen wir die St. Mary Peak Wanderung in Angriff – ein 22 km langer Marsch zum höchsten Gipfel (1’170m). Wir waren begeistert. Diese Wanderung war bisher die schönste in ganz Australien – die Aussicht unterwegs als auch vom Gipfel unvergesslich. Die Flinders Ranges sind für uns eines der Highlights Australien – in unseren Augen ein absolutes «Must see».

Adelaide

Nach Perth sind wir in der zweiten australischen Grossstadt angekommen. Gefallen hat es uns allerdings nicht unbedingt – Perth hatte deutlich mehr zu bieten. Dennoch blieben wir einige Tage, und zwar um unser Visum zu verlängern. Seit fünf Monaten sind wir in Australien unterwegs und unser sechs-Monate Visum ist bald ausgelaufen. Gekommen sind wir nur halb so weit wie geplant. Australien hat einfach viel zu viel zu bieten. Auf jeden Fall haben wir noch lange nicht genug, weshalb wir unser Visum verlängerten um weitere sechs Monate. Im Gegenzug musste Neuseeland leider ausser vor bleiben. Da wir mit Speedy ein perfektes Auto haben, war dies für uns die sinnvollere Variante, als in Neuseeland neu zu starten. Es wäre deutlich günstiger und weniger umständlich gewesen, von Anfang an ein Jahresvisum zu beantragen – aber im Nachhinein ist man bekanntlich immer schlauer. Die Abwicklung mit dem ganzen Papierkram war relativ zügig erledigt. Einige Stunden nach unserem Antrag auf der Immigration hatten wir das Visum in der Tasche. Endlich können wir die Planung fortsetzen und uns auf weitere Monate voller Abenteuer freuen.

Murray River

Von Adelaide sind wir weiter Richtung Murray River. Ein Zusatzausflug, welchen wir einplanten, weil Lindas Mutter Anfang November für einige Tage zu Besuch kommt. Da die Visa-Geschichte schneller erledigt war als gedacht, waren wir nun zwei Wochen zu früh. Daher sind wir Richtung Riverland gefahren, um in dieser Gegend die zwei Wochen zu verbringen. Dabei durchquerten wir einen Teil des weltberühmten Barossa Valley, Australiens grösstes Weingebiet. Insgesamt 65’000 Tonnen Trauben werden hier jährlich verarbeitet. Die Grösse der Rebfelder ist beeindruckend – auf dieser Fläche würden in der Schweiz mehrere Dörfer stehen. 

Am Murray River – mit 650km Länge einer der längsten Flüsse Australiens – suchten wir uns einen schönen Campingplatz, welchen wir im Murray River Nationalpark direkt am Flussufer gefunden haben. Eine relaxte Zeit verbrachten wir dort – mit Lesen, Adler beobachten und einfach das Ambiente geniessen. Abends ein Lagerfeuer angezündet, gekocht und einfach die schöne Stimmung am Fluss auf uns wirken lassen.

Nach ein paar Tagen sind wir zurück Richtung Adelaide, wo wir noch einige Tage im Fleurieu Peninsula verbrachten bis Linda’s Mutter eintraf.  

Fleurieu Peninsula

Direkt unterhalb von Adelaide liegt das Fleurieu Peninsula, welches einiges zu bieten hat. Schöne Küstenabschnitte und Nationalpärke prägen die Gegend. Im Deep Creek Nationalpark verbrachten wir einige Tage und unternahmen viele Wanderungen. Grüne Hügellandschaften, schöne Klippenformationen und leere Strände ergeben ein schönes Panorama bei unzähligen Bushwalks.

Schön waren auch die unzähligen Kängurus in dem Park. Wir durften schon einige sehen, aber so viele auf einen Schlag hat uns beeindruckt. Hunderte waren morgens und abens in den Hügeln am Fressen und tagsüber am Relaxen unter den Bäumen.

Es kam der Tag, wo Lindas Mutter ankam; also sind wir nach Adelaide gefahren, um Sie vom Flughafen abzuholen. Es blieben nur einige Tage – Sie unterbrach einen Urlaub in Hongkong, um uns zu besuchen. Das sinnvollste war also, zurück ins Fleurieu Peninsula zu fahren. Alles andere wäre mindestens 400 km Fahrt gewesen. Der Park war zudem sehr schön – man kann es gut noch ein paar Tage länger aushalten. Die Hauptsache für uns war, Ihr zu zeigen, wie wir hier leben und was wir so alles erleben. Daher ist es sekundär, wo genau wir dies tun. Wir freuten uns sehr über den Besuch und verbrachten einige schöne Tage. Sie passte sich zudem gleich unserem Lebensstil an und hat im Zelt übernachtet. Auch für Sie war dies bestimmt ein abenteuerliches Erlebnis.

Limestone Cost

Der Küste entlang sind wir langsam weiter Richtung Grenze zu Victoria. Dieser Teil der Küste besticht insbesondere durch die Limestone-Klippen. Einen Besuch legten wir im Coorong Nationalpark ein, ein Küsten-Park welcher aus Dünen, Lagunen und Sandstränden besteht. Überzeugt hat uns dieser nicht wirklich.

Etwas südlicher machten wir Halt im Canunda Nationalpark, welcher hauptsächlich für 4×4 Fahrzeuge zugänglich ist. Grosse Dünen und eine schöne Küste mit tollen Limestone-Klippen dominieren diesen Park. Genau auf einer dieser Klippen mit herrlichem Ausblick verbrachten wir unsere erste Nacht – wenn auch nicht ganz legal. Aber für diesen Platz hätten wir sogar ein Bussgeld in Kauf genommen.

Am nächsten Morgen nahmen wir topmotiviert den 4WD Track in Angriff, welcher über 50km über Dünen der Küste entlangführt. Für uns waren dies die ersten richtigen Dünen-Erlebnisse, so dass wir alle etwas nervös waren. Wie man das so lernt, sind wir bei jeder grösseren Düne ausgestiegen, haben die Situation eingeschätzt und uns überlegt, ob wir wieder hochkommen, sollten wir umdrehen müssen.

Den ersten Teil der Strecke hat Speedy problemlos gemeistert. Nach etwa der Hälfte der Strecke sind wir allerdings an einer Düne angelangt, welche zu steil war. Auch nach mehreren Anläufen haben wir es nicht geschafft, hochzukommen. Es blieb also nichts anderes übrig, als umzudrehen. Es hat allerdings grossen Spass gemacht durch die schöne Dünenlandschaften zu fahren.