New south wales

Canberra

Ein Abstecher in die Hauptstadt von Australien gehört auch zu einem Must Do. Schnell stellten wir fest, dass Canberra eine sehr fortschrittliche Stadt ist mit modernen Gebäuden. Dies liegt daran, dass Australien eine noch junge Geschichte hat; zumindest was die «weisse» Geschichte betrifft. Canberra wurde erst 1911 zur Hauptstadt. Die Architektur der Stadt gefiel uns sehr gut. Wir verbrachten wieder einmal einen Tag mit Sehenswürdigkeiten bestaunen. Das National Museum of Australia sowie die National Gallery of Australia standen auf unserem Programm. Beides sehr beeindruckend, insbesondere in der Gallery sind viele schöne Aboriginal-Kunstwerke ausgestellt.

Zum Schluss besuchten wir noch das Parliament House, um zu sehen, von wo aus Australien regiert wird. Zu unserem Erstaunen durfte man dort gratis rein und frei herumlaufen. Die Stadt hat uns gut gefallen. Wie immer zog es uns aber auch relativ rasch wieder weiter in die Natur.

Blue Mountains

Von Canberra sind wir nochmals Richtung Küste, um noch ein paar Badetage zu geniessen, bevor es nach Sydney ging. Leider fanden wir aber keinen gemütlichen Campingplatz; zu viele Leute und die Strände waren auch nicht überzeugend. Also sind wir zu den Blue Mountains gefahren, ein bekannter Nationalpark rund 100km westlich von Sydney. Die vielen Eukalyptusbäume in der Gegend verdunsten ihr ätherisches Öl, was in einem blau schimmernden Nebel endet, welcher über den Bergen liegt. Es ist eine einzigartige Natur, direkt neben einer 4 Millionenstadt und gehört auch zum Weltnaturerbe. Es handelt sich aber eher um Sandsteinplateaus als Berge mit vielen Canyons, Wasserfällen und unzählige Aussichtspunkte. Der berühmteste ist sicherlich die «Three Sisters», welche als Markenzeichen des Parks gelten.

Auch die Aussicht vom Perry Lookdown ist gigantisch; das Beste ist – es darf gratis gecampt werden. Erstaunlicherweise waren wir allein. Die beiden berühmtesten Wasserfälle – Govetts Leap und Wenworth Falls – sind auch beide sehr eindrücklich. Die ganze Szenerie im Park ist sehr schön. Zudem waren wenig Leute unterwegs, was uns erstaunte, da nur eine Autostunde ab Sydney.

Zu den Greater Blue Mountains gehört auch ein weniger bekannter Park, der Kanangra Boyd Nationalpark. Wir haben uns die Kanangra Walls angeschaut, eine Art Sandsteinplateau, welches wirklich wunderschön aussieht. Wieder einmal fanden wir einen super Campingplatz, direkt am Fluss und nur mit 4WD erreichbar. Der Weg dorthin war deftig und wird wohl nicht ohne Grund “Parachute Hill” genannt. Aber für Speedy kein Problem. Wer in Sydney ist sollte sich diese Gegend unbedingt anschauen.

Sydney

Nach mittlerweile acht Monaten Australien sind wir in Sydney uns somit unserer Endstation angekommen. Hier werden wir nun die nächsten Wochen versuchen, unser geliebtes Auto zu verkaufen. Da wir damit rechnen, dass dies eine Weile dauern könnte, haben wir uns dazu entschieden, bei einer Familie zu leben. Wochenlang im Caranvanpark zu übernachten kostet viel Geld. Also haben wir uns für HelpX entschieden; ein Projekt, wo einige Stunden Arbeit gegen ein Bett und Essen getauscht wird. Wir mussten pro Tag vier Stunden arbeiten und hatten im Austausch unser eigenes Zimmer, 20min Zugfahrt vom Zentrum entfernt. Wir mussten nicht allzu strenge Arbeiten verrichten; Putzen, die Terrasse streichen, im Garten helfen usw. Jim hat eine Shampoo-Fabrik, wo wir zwischendurch ausgeholfen haben mit Flaschen abfüllen.

Wenn wir nicht am arbeiteten waren, versuchten wir natürlich unser Auto zu verkaufen. Dies stellte sich als schwieriger heraus als gedacht, da es nicht in der Preisklasse der meisten Travellers liegt. Es waren also alles Australier, welche sich meldeten. Auch hiervon aber leider nicht sehr viele, obwohl wir fast überall inseriert hatten. Irgendwann waren wir soweit, dass wir uns doch nach King Cross aufmachten. Dort gibt es eine Art Automarkt, oder besser gesagt eine Strasse, wo die Travellers versuchen Ihre Autos weiterzuverkaufen. Allerdings sind dort keine Autos über AUD 7000 zu finden, also nicht unbedingt unsere Zielgruppe. Speedy hat zwar allen gefallen, der Preis aber eher weniger. Na ja, ein Versuch war’s wert. Wir lernten aber viele Leute kennen und hörten viele Storys. Es war witzig in Kings Cross, wenn auch nicht unbedingt erfolgreich.

Nachdem einige Leute Speedy angeschaut haben, es aber niemand wirklich eilig hatte, kam dann vier Wochen nach Ankunft in Sydney doch noch der erlösende Anruf. Am Morgen der Anruf, am Abend die Zusage, zwei Tage später das Geld bar auf dem Tisch. Wir waren erleichtert und glücklich; insbesondere, da wir unseren geforderten Preis erhalten haben. Daran hatten wir nicht mehr geglaubt. Alles in allem ist dies also sehr gut verlaufen. Für ein super Auto haben wir schlussendlich sehr wenig bezahlt, wenn man bedenkt, was so ein Auto zum Mieten kostet. Speedy kam wieder in australische Hände. Als Speedy davonfuhr, waren wir allerdings schon etwas traurig – es liegen sehr viele Erinnerungen an diesem Landcruiser.

In den fünf Wochen in Sydney haben wir neben dem Autoverkauf auch die ganzen Sehenswürdigkeiten angeschaut. Der Hafen mit dem Opera House und der Harbour Bridge ist natürlich das Highlight von Sydneys Sehenswürdigkeiten. 

Auch der Darling Harbour hat uns sehr gut gefallen, ein gemütlicher Ort, um etwas zu trinken. Einer der bekanntesten Strände in Australien, Bondi Beach, muss man natürlich auch gesehen haben. Dieser ist vor allem am Wochenende überlaufen, aber trotzdem irgendwie schön, um einen Nachmittag zu verbringen. Allerdings war das so ein Vorgeschmack, wie die Ostküste von Australien ist – nicht unbedingt unser Ding. Mit gemischten Gefühlen flogen wir zurück nach Asien. Einerseits freuten wir uns fürs Tauchen, andererseits werden wir Speedy und das Outback Abenteuer Australien extrem vermissen. 

Für uns war es das Highlight unserer bisherigen Reise, vor allem dank unserem geliebten Bushcamper.