Borneo

Kota Kinabalu

Nach acht Monaten Philippinen ging unsere Reise endlich los! Mit Philippine Airlines sind wir nach Manila geflogen und dann weiter mit Air Asia nach Kota Kinabalu (Sabah, Borneo). Uns war bekannt, dass Borneo nicht gerade ein günstiges Pflaster ist. Deswegen haben wir uns entschieden, hauptsächlich in Backpacker-Unterkünften zu übernachten. Unterkünfte gibt es sicher komfortablere. Der grosse Pluspunkt ist jedoch, dass man viele Leute kennenlernt. Schnell wurden wir vor Ort fündig mit der ersten Unterkunft: Lucy’s Homestay (RM 18). Dort teilten wir die ersten zwei Nächte das Zimmer mit vier anderen Traveller. Unsere erste Reisestation sollte der Kinabalu Nationalpark mit dem berühmten Mt. Kinabalu sein, mit 4095m der höchste Berg Südostasiens. Dieser ist in nur 2 Autostunden ab Sabah erreichbar. 

Allerdings haben wir uns entschieden, diesen nicht zu besteigen. Einerseits ist das Abenteuer relativ kostspielig, anderseits waren wir physisch nicht auf einen solchen Anstieg vorbereitet, und zu guter Letzt war auch das Wetter nicht sehr einladen. Ein paar Meter ausserhalb des Parks haben wir uns für die kommenden zwei Nächte einquartiert und uns mit heissem Tee von der Kälte aufgewärmt. Die kalte Dusche war auch nicht unbedingt förderlich. Auf 1’500m herrschen eben andere Temperaturen als auf Meereshöhe. Wir müssen uns noch daran gewöhnen. Am nächsten Morgen sind wir auf eigene Faust durch den Park gewandert. Viele großartige Trails führen durch den wunderschönen Regenwald. Zahlreiche verschieden Pflanzen, Bäume und Orchideen säumen die Wege. Borneo ist bekannt als das Land mit der grössten Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen.

Kinabatangan River

Weiter ging es mit einer vierstündigen Autofahrt nach Sandakan. Landschaftlich sehr schön, doch je näher Sandakan rückte, umso mehr musste der Regenwald den Ölplantagen Platz machen. Es ist erschreckend, wie enorm die Fläche ist, welche zu Gunsten der Industrie abgeholzt wurde. Den Tieren bleibt kaum mehr ein Lebensraum. In Sandakan angekommen, waren wir froh, dass dies nur ein Zwischenstopp sein sollte. Es gibt schönere Städte. Eine Tour entlang des Kinabatangan-Rivers war unser Ziel. Eine Tour, welche einzigartige Tiererlebnisse verspricht. Unzählige Anbieter in Sandakan wissen das auch und sind daher topmotiviert, dieses Erlebnis zu verkaufen. Am nächsten Tag ging es dann sogleich los. Eine 3-Tages Dschungeltour sollte ein super Erlebnis werden – und wurde es in der Tat auch! Unser Guide führte uns durch den Regenwald und brachte uns die faszinierende Tierwelt näher. Tagsüber bei langen Wanderungen (zum Teil auch Schlammwanderungen), nachts erkundeten wir hauptsächlich die riesige Diversität an Vögeln.

Das spannendste waren jedoch die regelmässigen Bootsfahrten. Verschiedene Affen-Sorten wie Proboskis und Borneo Gibbons waren überall anzutreffen. Der erhoffte Orang-Utan hat sich leider nicht zu erkennen gegeben. Das Highlight war definitiv die zahlreichen Pygmy-Elefanten. Drei Tage lang durften wir diese immer wieder geniessen. Ob fressend (was die Regel war), badend oder sogar in Fortpflanzungslaune. Zudem sahen wir Krokodile, Lizzards und unzählige Vögel. 

Toll war auch unsere Lodge. Wir hatten das Glück, alleine zu sein. Andere Boote hatten regelmässig 14 Personen geladen.

Zurück in Sandakan wäre noch das Orang-Utan Rehabilitation Center eine Möglichkeit gewesen. Auf diese touristische Darstellung hatten wir aber keine Lust. Sechs Orang-Utans sollen regelmässig von ungefähr 100 Touristen bestaunt werden. Ein Erlebnis sieht anders aus für uns – unsere Chance kommt in Sumatra dann nochmals, die beeindruckenden Tiere freilebend zu sehen. Auch das Tauchen in Sipadan mussten wir aufgrund einer Erkältung von Linda streichen. Ein Tauchgang kostet immerhin nicht weniger als CHF 150.00. Ein zu hohes Risiko, für dass es dann mit Druckausgleich vielleicht doch nicht funktioniert.

Der Borneo-Aufenthalt zerrt doch etwas an unserem Reisebudget, und die für uns wichtigsten Pärke hatten wir gesehen. Zudem war der Ölplantagen-Schock schon noch etwas in unseren Knochen, um Borneo weiter zu erkunden. Daher haben wir uns entschieden, weiter nach Malaysia zu fliegen. Da die kurzfristigen Flüge sehr teuer waren, haben wir noch ein paar Tage in Kota Kinabalu verbracht. Stadterkundungen, Muesum-Besuche, Spieleabende mit anderen Travellern und Homepage aktualisieren – die Zeit ging schnell vorbei. Nun geht es erstmals weiter nach Kuala Lumpur.

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